Ein Dörfchen in Thailand und einige Tipps für das Reisen





Ich bin mittlerweile in einem kleinen verschlafenen Städtchen in der Provinz Khura Buri angekommen. Die Anreise war ein wunderbares Erlebnis, da ich in einem Bus mit fahren durfte, der wohl einer Zeit vor meiner Geburt entstammt (siehe Bild + Video).
Das Städtchen selbst ist sehr einheimisch. Eine lange Straße führt durch den Ort. An ihr befinden sich einige Geschäfte, u.a, zwei Shops der in Thailand allgegenwertigen Supermarktkette "7-11". Auch gibt es eine Handvoll Garküchen, an denen ebenfalls nur Einheimische anzutreffen sind und zwei große Markplätze, auf denen neben Früchten vor allem Tiere weiter verarbeitet und zum Verzehr angeboten werden Außer mir befinden sich vielleicht noch eine Hand voll anderer Menschen hier, die nicht dem asiatischen Kontinent entstammen. Dieser Ort ist das augenscheinliche Gegenstück von den bis hierhin bereisten touristischen Regionen Südthailands. Ich in im einzigen (sehr schönen) Gasthaus des Ortes untergekommen, deren Gastgeber mich warm empfangen haben und deren zweites Standbein offenbar im Bedrucken von T-Shirts und anderen designbaren Stoffutensilien besteht. Komplett von Hand und ohne maschinelle Unterstützung geht das vonstatten. Im Nachgang werde die bedruckten Shirts und Handtücher zum Trocknen im Hof ausgebreitet. Alles wirkt aus der Zeit gefallen.
Als ich am Abend in einem der wenigen Essenslokalen bin, werde ich von überall freundlich angelächelt. Die Menschen freuen sich entweder tatsächlich über meine Anwesenheit oder sie sehen wohl nicht häufig Leute von außerhalb. Möglicherweise ist es aber auch einfach die allgemeine Lebensweise hier, immerzu zu lächeln und gut gelaunt zu sein. Als ich mein traditionelles Green Curry (unbedingt probieren, wenn ihr in Thailand seid) verspeist habe, kommt die junge Serviererin nochmals an meinen Tisch heran und überreicht mir mit strahlender Miene eine kleine Schale gefüllt mit etwas, das stark nach Pudding aussieht, nur sehr viel flüssiger und mit roten Herzen darin, die ich von Geschmack und Konsistenz wohl am ehesten als Gummibärchen bezeichnen würde. Ich blicke an ihr vorbei in die offene Garküche, aus der mich drei weitere Damen erwartungsvoll anlächeln. Ich bedanke mich für die wirklich herzliche Gäste und verneige mich mit einem leichten Kopfnicken.

Eines meiner Ziele auf dieser Reise ist, allem unvoreingenommen gegenüber zu treten und jede Erfahrung freundlich willkommen zu heißen. Also beginne ich zu essen, ohne zu wissen, ob ich mir gerade eine wirkliche Süßspeisen-Delikatesse zu Gemüte führe oder gar etwas samenartiges "à la Dschungelcamp" zu mir nehme. Ich hoffe stark auf Ersteres und nehme den ersten Löffel: Sehr süß, aber nicht unlecker und definitiv kein Sperma. Stellt jetzt bloß nicht die Frage, woher ich weiß, wie Sperma schmeckt. Ich habe davon gelesen und die Frauenwelt befragt ... :D

Da es hier bis auf diese einem Feuerwerk gleichkommende, explosive Dinner-Geschichte nicht allzu viel zu berichten gibt, ein paar andere Tipps und Facts, die ich bisher auf meiner Reise sammeln konnte. 

  • Ein Einkauf im Supermarkt 7-11 schwankt meist zwischen 1-4 €, je nachdem, was man gerade benötigt. Kleine Wasserflaschen (0,5) gibt es ab 6 Baht = 17  Cent. Ein Kaffee kostet etwa 35 Baht = 96 Cent. Ein Chang Bier (0,33) 40 Baht = 1,10 €.
    Was hier in Thailand extrem günstig ist, sind Zigaretten. Extrem teuer sind entgegen Wein und Käse. Günstiger als in Deutschland sind auch Elektrozubehör und Medikamente (beides gibt es ebenfalls im 7-11, zumindest Medikamente gegen allerlei harmlosere Standardbeschwerden).
    Alleinstellungsmerkmal von 7-11: Das in der Auswahl gleichartiger Produkte überschaubare aber ansonsten beinahe allumfassende Sortiment. 
    Tipp: Bekommt man des nachts Hunger (7-11 haben i.a.R. durchgehend geöffnet) kann man sich aus der Tiefkühltheke etwas vom Personal warm machen lassen (ein Verkaufsrenner ist hier wohl Schinken-Käsetoast).

  • Mobilität: Reist man mit dem Bus durch Thailand ist es immer ratsam, sich direkt in der Unterkunft Auskünfte über die Busverbindung zum nächsten Ziel zu holen. Bis hierher waren alle meine Hosts sehr freundlich und haben mir stets geholfen zur nächsten Unterkunft zu kommen. Sollte einmal kein Bus fahren, haben die Hosts meistens Kontakte zu Taxifahrern, die dich zu einem fairen Preis transportieren und nicht abzocken wollen. Gerade die Verbindung mit "local busses" ist in Thailand gut machbar und diese sind natürlich sehr viel günstiger als mit dem Taxi oder Leihwagen. Meist kostet ein local bus je nach Strecke zwischen 70-300 Baht. Die Fahrt mit einem Boot ist meist ein wenig teurer. Zum Vergleich habe ich für meine Überfahrt von Phuket nach Kho Phi Phi rund 450 Baht bezahlt (= 12,42 €). 
    Apps die man zur Mobilität nutzen kann und die in Thailand (und in vielen anderen Teilen Südostasiens) verbreitet sind, sind Grab und Bolt. Im Grunde funktioniere sie wie Uber. Vorteil hier: Es wird im Vorfeld ein Preis von der App oder einem selbst festgelegt und die App sucht dann nach Fahrern in der Nähe. Wenn einer von ihnen akzeptiert, fährt er dich zum genannten Preis, denn auch die Bezahlung kann über die App abgewickelt werden. Nachteil: Zumindest im Süden Thailands gibt es Gebiete, in denen die Apps kein Einzugsgebiet haben.

  • Hebt man Geld an einem der vielen ATM Automaten ab, wird man im abschließenden Teil des Abhebevorgangs gefragt, ob man mit der ATM-Gebühr von 220 Baht einverstanden sei. Diese lässt sich nicht umgehen, daher darf man hier auf "ja" klicken, um sein Geld zu bekommen. 
    Einige Modelle stellen jedoch im Anschluss die Frage, ob man ebenfalls eine "Conversion" wünscht, was so viel bedeutet wie eine direkte Umwandlung es abgehobenen Betrags in die Heimatwährung (in meinem Fall Euro). Dies sollte man in jedem Fall verneinen, da hierbei erneut unnötige Gebühren anfallen.



*die genannten Zahlen und Preise entsprechen dem heutigen Wechselkurs (14.02.2023)

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